Sonnenschutz: Spiel mit Licht und Schatten

Sonnenschutzsysteme sind Meister der Anpassung. Als Hitze-, Blend- und Sichtschutz schützen sie vor grellem Licht sowie vor neugierigen Blicken, und im Sommer sorgen sie für erträgliche Temperaturen in den eigenen vier Wänden. Doch welche der vielen Möglichkeiten zur Verschattung ist im Einzelfall die Richtige? Wir erklären, was man bei der Auswahl bedenken sollte.

Berlin. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen innenliegenden und außenliegenden Sonnenschutzsystemen. Für den Außenbereich entwickelte Systeme fangen die Wärme der Sonne bereits außerhalb der äußeren Fensterscheibe ab und verhindern so, dass sich die Luft im Inneren des Raumes aufheizt. Sie sind der effektivste Hitzeschutz. So ist bei der Planung eines Neubaus die Integration eines außenliegenden Sonnenschutzes empfehlenswert. Wer dagegen in Bestandsbauten die Fenster austauscht, kann Sonnenschutzsystem und Fenster – quasi als Einheit – in die Rohbauöffnung setzen.

Allerdings verkleinert sich dadurch die Größe des Fensters. Eine sehr elegante Lösung sind Fenster, bei denen sich Jalousien zwischen den Fensterscheiben befinden. Der Hitzeschutz ist hier allerdings nicht optimal, da die Sonnenstrahlen auf die äußere Fensterscheibe scheinen und sie aufheizen können. Ebenso bietet sich die Integration eines Sonnenschutzsystems bei der Montage eines Wärmedämmverbundsystems an. Die seitlichen Schienen verschwinden dabei in der Dämmung.

Solarzellen statt Strom

Aber auch sogenannte Vorbausysteme, die nachträglich auf die bestehende Fassade montiert werden, sorgen für effektiven Hitzeschutz. Sehr verbreitet sind speziell für den Außenbereich entwickelte Raffstores. Sie ähneln in ihrer Form Jalousien, sind jedoch größer dimensioniert und deutlich stabiler, um Witterungsbelastungen standzuhalten. Auch senkrecht vor dem Fenster laufende Markisen bieten effizienten Hitzeschutz. Sie gleiten an filigranen Seilen oder in schmalen Führungsschienen, die auf die Fassade gesetzt werden. Innovative Gewebe kombinieren unterschiedliche funktionale Vorteile hinsichtlich der persönlichen Anforderungen an den Hitzeschutz, den Grad der Durchsicht nach außen sowie den Blendschutz und den Sichtschutz.

Zunehmend kommen solarbetriebene Systeme in den Fokus, da sie weder Strom benötigen noch für die Steuerung Stromkabel verlegt werden müssen. Ein Akku sorgt dafür, dass das System auch bei schlechtem Wetter funktioniert. Entscheidend ist natürlich, dass ausreichend Sonnenlicht die Solarzellen erreicht, der Akku genügend Speicherkapazität aufweist und das System modular aufgebaut ist, sodass sich Bestandteile wie Motor, Akku oder Solarpanel einzeln austauschen lassen. „Einer Studie zufolge sind ganzjährige Energieersparnisse zwischen 20 und 30 Prozent durch den Einsatz fachmännisch geplanter Sonnenschutztechnik möglich.

Sonnenschutztechnik kann staatlich gefördert werden

Deswegen fördert auch die Bundesregierung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Einbau in bestehende Häuser“, erläutert Ingo Plück, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz (BVRS). Weniger aufwendig in der Montage und Planung ist der Einsatz von Markisen. Die wetterfesten und UV-beständigen Spezialstoffe schützen nicht nur vor der Sonne, sondern geben durch die farbigen Dessins dem Umfeld eine wohnliche Atmosphäre. Hierbei gilt natürlich: je gedeckter die Farbe des Markisenstoffes, desto dunkler ist es im Inneren.

Dies ist besonders bei sogenannten Pergola-Markisen, die Wintergärten verschatten, zu beachten. Grundsätzlich sind bei allen Systemen Wind- und Regensensoren, die auf die Witterungsverhältnisse reagieren sowie die Einbindung in Smarthome-Systeme, die per App gesteuert werden, sehr hilfreich und bequem in der Handhabung. Wird das Fenster ausgetauscht, kann auch sogenanntes Sonnenschutzglas zum Einsatz kommen. Es sieht wie normales Fensterglas aus, hat aber eine dünne, fast unsichtbare Edelmetallbeschichtung, die den Wärmedurchlass verringert und die Sonnenstrahlen filtert.

Fensterdeko und Hitzeschutz

Wer höhere Kosten und Planungsaufwand vermeiden möchte, entscheidet sich für einen innenliegenden Sonnenschutz. Er sorgt nicht nur für ein gutes Raumklima, sondern gibt dem Raum eine optische Prägung. Hier kommen Rollos, Raffstores und Faltstores, Jalousien, Paneelvorhänge oder innenliegende Fensterläden infrage. Rollos eignen sich je nach Ausführung für fast jede Fenstergröße.

Insbesondere für kleinere Fensterflächen bieten sich sowohl Raff- als auch Faltstores an, die eine wohnliche Atmosphäre schaffen und einfach zu montieren sind. Der ziehharmonikaartig zusammengeschobene Stoff kann perfekt auf die Lichtverhältnisse eingestellt werden. Jalousien punkten durch ihre Anpassungsfähigkeit. Bei vielen Modellen kann man den Lichteinfall im Raum per App oder Funksender individuell dosieren, sodass ein angenehmes Wechselspiel von Licht und Schatten erzeugt wird.

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