Eine Milliarde mehr: NRW stockt Wohnraumförderung massiv auf

Der Wohnungsbau steckt in der Krise – das Land NRW stemmt sich mit seiner öffentlichen Wohnraumförderung tapfer dagegen und versucht, möglichst viele Bauprojekte trotzdem zu ermöglichen. So war es im letzten Jahr. In diesem Jahr bleibt es nicht nur dabei: Mit einer außergewöhnlich großen Budget-Erhöhung weitet NRW seine Bemühungen erheblich aus.

Düsseldorf. Das Land Nordrhein-Westfalen möchte seine öffentliche Wohnraumförderung im laufenden Jahr um eine Milliarde Euro auf dann 2,7 Milliarden aufstocken. Das meldet die Deutsche Presseagentur (dpa). NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) sagte der Agentur demnach: „Die Landesregierung hat für dieses Jahr 1,7 Milliarden Euro fest im Plan. Bisher sind hiervon rund 170 Millionen Euro durch die Kommunen bewilligt worden.“

Das Antragsvolumen sei jedoch um ein Vielfaches höher: „Daher befassen sich die Gremien der NRW.BANK derzeit mit dem Regierungsvorschlag, statt 1,7 Milliarden Euro in diesem Jahr 2,7 Milliarden Euro Förderkontingent zur Verfügung zu stellen“, berichtete Scharrenbach. Damit könne es gelingen, die Wohnungswirtschaft und die Bauwirtschaft zu stützen, gleichzeitig neuen Wohnraum zu schaffen und zu modernisieren, wie dpa die Ministerin weiter zitiert.

Hohe Aufstockung der Wohnraumförderung: Starkes Signal des Landes

Ganz überraschend kommt die Meldung aus dem NRW-Bauministerium nicht. Schon im vergangenen Jahr hatte die NRW-Landesregierung etwas mehr Mittel für die öffentliche Wohnraumförderung mobilisiert, als zunächst geplant war – am Ende hatte man im Förderjahr 2023 dann 2,1 Milliarden Euro ausgegeben. Ein ähnliches Vorgehen sei auch 2024 denkbar, wenn erneut viele Anträge eingehen sollten, hatte Ministerin Scharrenbach in der Auftakt-Pressekonferenz zum neuen Förderjahr angedeutet.

Dass die Aufstockung der Mittel im laufenden Jahr so deutlich ausfallen soll, ist allerdings schon bemerkenswert. Die Landesregierung unterstreicht damit ihr seit Jahren klares Bekenntnis zur öffentlichen Wohnraumförderung. Finanziert wird die Förderung aus drei Quellen: Einerseits gibt der Bund den Ländern Zuschüsse für deren Wohnraumförderung, andererseits steuert Nordrhein-Westfalen aus dem Landeshaushalt Mittel bei. Die dritte Säule ist die NRW.BANK als landeseigene Förderbank.

Sozialwohnungen und Eigentumsbildung: Förderung essentiell

Wie berichtet befindet sich der Wohnungsbau in Deutschland insgesamt in einer schweren Krise, weil hohe Baukosten und gestiegene Zinsen dazu geführt haben, dass privatwirtschaftlicher Wohnungsbau kaum noch finanziell darstellbar ist. Damit kommt der öffentlichen Wohnraumförderung eine entscheidende Bedeutung zu, um zu gewährleisten, dass weiterhin dringend benötigte Wohnungen gebaut werden können. Wie berichtet hatte die Förderung bereits im letzten Jahr zahlreiche Projekte retten können.

Von dieser öffentlichen Wohnraumförderung profitiert nicht nur der Bau preisgebundener Mietwohnungen. Neben diesen sogenannten Sozialwohnungen ist die öffentliche Förderung auch im Bereich der Eigentumsförderung aktiv, um Menschen den Bau bzw. Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum zu ermöglichen und damit Mietwohnungen frei zu machen. Wegen der schwierigen Finanzierungsbedingungen war dieser Bereich im letzten Förderjahr besonders wichtig, wie berichtet wurden 162 Prozent mehr Projekte gefördert.

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